Carnivalsreise individuell - Rosi und Harald Albrecht

Februar 2009

So, wie bereits 2 Jahre vorher, wurde vom KOLIBRI -Reisebüro in Deutschland durch Hrn. Joachim Loritz für die IPA-f NÖ eine mehr als 2-wöchige Kulturreise in die Karibik, in Zusammenarbeit mit dem Reisereferat NÖ geplant.

Da sich dazu mehrere IPA Mitglieder aus Österreich und Deutschland angemeldet hatten, wurde mit der örtlichen Tourismusbehörde Kontakt aufgenommen, wonach - im Sinne der IPA Statuten - mehrere kollegiale Treffen mit den do Polizeibehörden vereinbart werden konnten. Nach vielen Vorbereitungen und einem INFO-Treffen für die Österreichischen Teilnehmer, ging es mit einem 10-stündigen Flug über den Atlantik, wo wir vorerst auf TOBAGO landeten. Um uns nach dem langen Flug etwas zu erholen, war ein Tag Ruhe an einem schönen Strand eingeplant worden. Im Zuge des beim do. Commissioners Hugh E. LOVELL (Polizeikommandant der Insel TOBAGO, jedoch TRINIDAD unterstellt) vereinbarten Besuches wurde in kollegialem Rahmen über die Belange und Aufgaben der do. Polizeibehörde gesprochen. Für uns war dieses Gespräch sehr interessant, lernten wir doch dabei den Aufbau, die Aufgaben und die Probleme der örtlichen Polizei kennen und konnten einen guten Einblick in die Polizeiaufgaben gewinnen. Bereits im Zuge dieses Besuches wurde Mr Lovell von uns zu einem weiteren Treffen am Ende der Reise eingeladen, da wir die letzten Tage in einem Badehotel auf Tobago verbringen wollten. Am Tag danach flogen wir mit einer kleinen Maschine der Caribbean Airlines nach TRINIDAD weiter, wo wir bereits von unseren Betreuern und von Vertretern der Tourismusbehörde, unter Führung von Edward C. Lee TANG herzlich begrüßt, ja sogar familiär aufgenommen wurden.

Dieser herzliche Kontakt blieb während der gesamten Reise bestehen und wurden wir stets von Mr Tang der TDC bestens betreut. Schon für den Morgen des nächsten Tages waren die Besuche beim Commissioner Dr GIBBS - Police of TRINIDAD - ( ihm sind ca. 10.000 Polizeibeamte unterstellt ) und beim Bürgermeister L. Lee SING eingeplant worden. Von Commissioner GIBBS wurden wir im Hauptquartier der Polizei, in Begleitung mehrerer seiner Stellvertreter herzlich empfangen und waren dabei sehr überrascht, dass ein Kanadischer Staatsbürger die Polizei von TRINIDAD & TOBAGO führt. Dr GIBBS, dem die IPA als Kanadier ( Kanada ist Mitglied der IPA ) bestens bekannt ist, führte uns in einem Vortrag in die Gegebenheiten, Umstände und Problemstellungen des do. Polizeiapparates informativ ein und es entwickelte sich dabei ein inhaltlich sehr interessantes, in herzlicher Atmosphäre geführtes Gespräch. Am Ende wurden noch von der deutschen Delegation und auch von uns die mitgebrachten Gastgeschenke an Dr GIBBS übergeben und dabei noch weitere Treffen am Rande des Carnivals vereinbart, um auch noch Einblicke in den praktischen Dienst der Polizei vor Ort gewinnen zu können.

Anschließend stieß noch die Managerin des TDC Michelle Low Chew TUNG zu unserer Gruppe und wurden wir kurz danach vom Bürgermeister der Hauptstadt „Port of Spain" Mr L. Lee SING, überaus gastfreundlich im großen Stadtsaal empfangen. Im Zuge eines netten Gespräches ließ sich Mr Lee SING die Vereinigung der IPA im Detail erklären und äußerte anschließend den Wunsch, mit seiner Stadtpolizeibehörde der IPA beizutreten. Dazu wurden ihm die Statuten der IPA , sowie die Instruktionen zu einem ev. Beitritt in die IPA übermittelt. Unter dem Hinweis, beste Grüße an die IPA in Austria zu überbringen, wurden wir vom Bürgermeister Mr Lee SING in überaus gastfreundlicher Art verabschiedet.

Sollte eine weitere Reise nach TRINIDAD führen, sind wir schon jetzt neuerlich beim Bürgermeister gerne gesehen. Anschließend führte unser Ausflug aus der Stadt zu einem der bekanntesten Strände, nämlich in die Bucht von Maracas, wo wir wohl die beliebteste Speise auf TRINIDAD, „Shark and bake" ( Haifischfleisch gebacken und in Semmeln eingelegt ) - wie bei uns die „Leberkässemmel „-  verkosten konnten ( mh, mh, mh, ). Etwas später ging es mit dem Bus auf Bergstraßen hoch und fuhren wir dabei durch den primären Regenwald an der Küste entlang. Bei zahlreichen Fotostopps konnten wir die dortigen Buchten „aufarbeiten" und entstanden auch unsere Videos dabei. Im Norden der Insel, im Restaurant, bei „Fred" ( ein deutscher Staatsbürger, vor mehr als 30 Jahren ausgewandert ) war schon Kuchen und Kaffee vorbestellt worden. Da ich dort schon mit meiner ersten Gruppe war, war der Empfang für uns überaus herzlich. Fred war glücklich, auch seine „Landsleute" in der österreichischen Gruppe begrüßen zu dürfen. Nach einem „Bummel" am völlig unberührten Badestrand ( weißer Sand mit Palmen ) und einem kurzen Bad im Meer fuhren wir in unser Hotel nach Port of Spain zurück.

Jeden Tag galt es nun die leeren Batterien unserer Kameras nachzuladen, um sie am nächsten Tag wieder zu entleeren. Der Ausflug am nächsten Tag führte uns ins „Asa Wright Nature Center", einer ehemaligen Farm, mitten im Regenwald. Schon die Anreise ist ein Erlebnis. Auf engen, kurvenreichen Straßen geht die Fahrt bergan, wie in einem Garten ist die Straße mit allen Blumen der Karibik gesäumt und zahlreichen exotischen Bäumen bewachsen. Ein „ Lehrpfad" durch den Dschungel.

Schon beim Betreten des Farmgeländes wird man von einem unvorstellbaren Vogelgezwitscher dutzender Tropenvögel empfangen. Unsere Kameras standen im Dauereinsatz, noch dazu wurden uns dort von einem Ranger, Fauna und Flora fachmännisch erklärt und wurden wir so mehr als eine Stunde durch den Dschungel geleitet. Nach einem Mittagessen führte unser Ausflug weiter in die Coroni - Sümpfe. Mit einem Boot durchfuhren wir einen fast mystisch auf uns wirkenden Mangrovenwald, indem eingerollte Baumschlangen über unseren Köpfen in den Astgabeln lagen.

Der Regenwald spiegelte im glatten, ruhigen Wasser, leise glitt das Boot dahin. Unser Ziel war einer der unter Naturschutz stehenden Seen, wo der Nationalvogel TRINIDADS, der „ rote Ibis „ bei Einbruch der Dämmerung sein Nachtlager aufsucht. Nach kurzer Zeit vor einer solchen Insel angelangt warteten wir die Dämmerung ab und dann bot sich uns ein Schauspiel, welches nur hier vor Ort zu sehen ist. Hunderte, tausende „ rote Ibisse" fliegen in riesigen Schwärmen, knapp über dem Wasser ihren Inselchen zu, wo sie in großen Gruppen in den Wipfel der Bäume nächtigen.

Es ist müßig unsere Eindrücke, unsere Stimmung dabei zu beschreiben. Keiner sprach, alle waren mit ihren Fotoapparaten und Videokameras beschäftigt um diese überwältigenden Bilder einzufangen. Wir waren ja zum CARNIVAL gekommen, jedoch wurde die Gruppe vom Naturschauspiel völlig unerwartet überrascht. Noch dazu, dass hier fast keine Touristen sind. Es war mein Geheimtipp zu unserem Beiprogramm.

Unsere Erlebnisse in den nächsten 4 Tagen am CARNIVAL von TRINIDAD zu beschreiben, wäre Anmaßung. Man muss hier einmal dabei sei, um diese Eindrücke zu erleben. Die Stadt „kocht" in den Tagen das Carnivals, überall gibt es spezielle Partys, welche bis in die Morgenstunden andauern. Bis in die Nacht hinein wird von den Steelbands geprobt und von den Teilnehmern die Kostüme ausgesucht und probiert. Überall ein Durcheinander, die Straßen sind mit Menschen verstopft. Aber Ausdrücklich möchte ich festhalten, dass alles sicher war und wir - als Polizisten, achteten besonders darauf - keinerlei bedenkliche Vorfälle wahrnehmen konnten. In den Straßen wird zu lauter Musik getanzt und völlig fremde Menschen forderten uns zum mittanzen auf. Auch wir wurden vom Trubel mitgerissen. Nun mussten wir jeden Tag zeitig aufstehen, um so gute Plätze in jenen Straßen zu finden, in welchen sich die Paraden bewegten. In den nächsten 4 Tagen zogen ca 250.000 (wo gibt das noch in der Welt !) kostümierte Menschen, in „Bands" ( bis zu 8.000 Mitglieder ) an uns vorbei. Jede Band wird dabei von einem großen Musik-LKW begleitet, woraus unvorstellbare laute Musik ( jedoch äußerst rhythmisch ) ertönt. Zuerst besuchten wir die Kinderparade ( diese führte 10 Stunden an uns vorbei), am nächsten Tag besuchten wir den Carnival in verschiedenen Teilen dar Stadt, am dritten Tag war die Parade des „nostalgischen" Carnivals abzunehmen (wieder standen wir stundenlang an der Straße, in mitten der kostümierten Gruppen). Am 4. Tag, der Höhepunkt, von morgens um 08.00 Uhr bis Mitternacht zog die Parade des CARNIVALS of TRINIDAD an uns vorbei. Nur am CARNIVAL von TRINIDAD ist es möglich, sich unter die Teilnehmer zu mischen und dabei die stets sensationellen Bilder, Portraits und von tanzenden Gruppen zu „schießen". Ohne einmal dabei gewesen zu sein, kann man es sich überhaupt nicht vorstellen, was da „los" ist. Sie sehen ja die Bilder bei diesem Bericht. Am CARNIVAL „dabei" zu sein, heißt stundenlanges „Schauen" mitten im Trubel, wenig schlafen und dauernd fotografieren. Speise und Trank kann man sich am Rande der Straße stets besorgen. Auch körperliche Fitness ist stets gefordert. Nach diesen 4 Tagen - fast rund um die Uhr - waren wir ausgelaugt, kaputt, um nicht zu sagen „erledigt". Doch welch ein ERLEBNIS !!!

Nun flogen wir nach TOBAGO zum Relaxen an den weißen Sandstrand zurück und erholten uns dort einige Tage. Noch an einem dieser Tage wurden wir von Commissioner Hugh.E.LOVELL im Hotel besucht, wo wir uns noch lange mit seinem Team unterhielten. Gratulieren möchte ich noch meiner Gruppe, den mitreisenden IPA-Kollegen, Gattinnen und IPA-Freunden, welche diese Tage am CARNIVAL so „tapfer" mit mir durch gestanden haben. Abschließend möchte ich mich noch bei TDC, E. TANG u. Michelle Low Chew TUNG überaus herzlich für diese rundum Betreuung bedanken.

Unser Dank gilt auch unserem KOLIBRI - Reisebüro, Hrn Joachim LORITZ der die Reise perfekt für uns veranstaltete. Zuletzt gilt mein Dank noch den PolizeiCommissioners auf TRINIDAD und TOBAGO, DR. GIBBS und H. LOVELL, dem Bürgermeister Lee SING und dem Team der NCBA Hospitality CREW unter Jennylind Cunningham-Gibbs, welche uns so nett empfangen und betreut haben. Nach Möglichkeit sind wir 2013 wieder beim CARNIVAL of TRINIDAD.

Harald ALBRECHT
Reisereferent der IPA-NÖ
Austria
Tel.: +43-(0)664-3255530
mail: welt1@aon.at

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